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Psychokinetik, Gisa
Gabriele Sielmann
© Alraunen-Verlag, Hajo Sielmann, 2017
1. Teil - Theorie

Psychologie + Kinesiologie
Kinesiologie  und auch die Untergruppe Psychokinetik beziehen sich auf die Bewegung.  Gemeint ist hier die Tätigkeit unserer Muskeln, unserer Bewegungsorgane:  Kinetik = Bewegung, logos = Lehre, psycho = das Gemüt betreffend.

Wie  wir unter anderem aus der Hypnose wissen, behält der Mensch alles, was  er einmal erlebt hat und was ihm geschehen ist. Der Datenspeicher für  diese Informationen im Hier und Jetzt ist der Körper. Teile des Gehirnes  stapeln diese Informationen ein. Die Nerven, die die Verbindung  zwischen Zentralem Nervensystem (ZNS) und dem restlichen Körper  herstellen, sind die Leitungsbahnen, über die Information nach innen und  Reaktion nach außen getragen wird. Unsere Reaktionen auf Ereignisse  erfolgen immer auch über die Muskulatur.

Im  lebendigen Körper steht die Muskulatur grundsätzlich unter einer  bestimmten Spannung, die sich bei Tätigkeit erhöht und sich bei  Untätigkeit wieder auf ein normales Maß reduziert. Diese latente  Spannung ist auch im Schlaf gegeben. Sie verhindert, dass unsere  Durchblutung zum Stillstand kommt oder sich Schließmuskeln öffnen.

Da  unsere Muskulatur unsere Aktionsfähigkeit ausmacht und uns die  Möglichkeit der Reaktion bietet, ist sie imstande, auf jeden Reiz zu  reagieren.

Ereignet sich nun etwas  im Bereich unserer Wahrnehmung, so antwortet unsere Muskulatur auf  diesen Reiz. Dass sie es getan hat, behält sie bzw. das ZNS. Sie kann  sich noch nach Jahren an alles erinnern. Fragen wir sie nun ab, was vor  20 oder 30 Jahren passiert ist, so kann sie dies über vermehrte oder  verminderte Spannung beantworten. Da die Muskulatur jedoch nicht  differenziert in einem ganzen Satz antworten kann, sondern nur über  „Ja!“ oder „Nein!“ dazu imstande ist, müssen unsere Fragen  logischerweise auch auf der Basis Ja – Nein gestellt sein.

Jeder Reiz, der uns trifft, wird von uns bewertet:
  • Bei  „neu, unverständlich, bedrohlich“ geraten wir in Panik, eine Art  Starre, die sehr wohl Spannung, aber keine Tätigkeit ermöglicht  (sympathikotone Übersteuerung).
  • Bei „unangenehm bis oberscheußlich“ geraten wir in Abwehr, bereit zurückzuschlagen.
  • Bei „angenehm, schön, klasse, geil“ reagieren wir mit entspannt bis angenehm gespannt.

Dazwischen  gibt es natürlich noch viele Unterklassen an Ereignissen und passenden  Reaktionsmöglichkeiten. In jedem Fall werden das Ereignis und unsere  Reaktion in der Datenablage des Zentralen Nervensystems (ZNS)  gespeichert und die aufgetretene Spannung im Muskel verzeichnet.

Kleinste  Ereignisse bis hin zur Katastrophe werden von unserem Körper erinnert;  auch dann, wenn unser Tagesbewusstsein zum Schutz des Lebens (so wie es  das einschätzt) den Vorgang ignoriert. Wir erinnern uns also bewusst nur  an einen geringen Teil der erlebten Ereignisse, unterbewusst jedoch  sind alle Geschehnisse abfragbar und über die Mitteilungsfähigkeit der  Muskelspannung darstellbar.

Diese  Erinnerungsbereiche werden beim Abfragen über die Hypophyse geleitet.  Diese Schaltstelle können wir mit einem Stellwerk bei der Eisenbahn  vergleichen. Ist das Tagesbewusstsein nicht an der Erinnerung  interessiert, weil es sie für gefährlich oder bedrohlich hält, dann  bleibt der Reiz im Stellwerk Hypophyse gefangen; der Ausgang über  Rückenmark und Nervensystem ist verschlossen. Das Bewusstsein kann  nichts finden. Das Unterbewusstsein aber schaltet auf einer Nebenstrecke  den Reiz zur Muskulatur durch, da das Unterbewusstsein die Frage  „gefährlich?“ nicht stellt, weil es niemals wertet; dies erfolgt nur  über unser Tagesbewusstsein.

Unser  Unterbewusstsein aber steuert unser gesamtes Leben in allen seinen  Automatismen. Dazu zählen alle trainierten Muskelreaktionen, Essen,  Trinken, Schlafen, Atmen und vieles mehr. Niemand wäre imstande, ein  Auto zu fahren, ohne auf diese Automatismen zurückzugreifen. Denn müsste  er jetzt überlegen, wo die Bremse ist und wie man sie betätigen muss,  wäre er längst am Baum gelandet, bevor er irgendetwas erfolgreich getan  hätte. Stattdessen tritt er automatisch auf die Bremse und dosiert diese  Bewegung entsprechend den Erfordernissen, während das Tagesbewusstsein  die Verkehrslage im Auge behält. Somit wird der Unfall umgangen.

Unsere  Unterbewusstsein und die Muskulatur vermeiden also die Diskussion mit  dem wertenden Tagesbewusstsein und leiten direkt. Das nutzen wir bei der  Kinesiologie aus. Die Muskulatur kann sich an Dinge erinnern, die unser  Tagesbewusstsein ignoriert, weil es sie als gefährlich einstuft.

Nun  ist kein Weg im Menschen eine Einbahnstraße. Diese Wege können in  beiden Richtungen bedient werden. Die Muskulatur beantwortet nicht nur  die gestellten Ja-Nein-Fragen, sie beeinflusst auch durch Bewegung die  Reaktion des Gehirns auf Reize. Da bestimmte Muskeln bestimmten  Lebensbereichen zugeordnet werden können, können wir mit Bewegungen  dieser Muskeln in diesen Lebensbereichen bewirken, dass sich Störungen  auflösen. Der gestörte Lebensbereich kann korrigiert werden.

Die  Muskulatur kann  nicht nur auf Fragen antworten, sie kann auch  Antworten an das Gehirn zurückleiten. Sie beantwortet zum Beispiel die  Frage nach „Scham“ mit „Ja!“. Mit bestimmten Bewegungen können wir auch  den Auftrag „Scham abbauen!“ leiten. Dies ist ein kinesiologischer  Kunstgriff: bestimmte Muskeln sind bestimmten Lebensbereichen  zugeordnet. Bewegung auf diesen Muskeln erzeugen Stimmungen als Antwort  auf Störung.

Muskeln antworten auf  „Ja – Nein“. Wir können sie fragen, ob etwas stört, ob etwas als so  gefährlich empfunden wird, so dass wir in Abwehr gehen. Dies ist zum  Beispiel bei einer Allergie der Fall. Der Mensch hält etwas für  gefährlich und reagiert mit Abwehr. Ob diese Einschätzung absolut  betrachtet, richtig ist, steht dabei nicht zur Debatte. Nur, ob der  Mensch darauf reagiert. So können wir abfragen, ob eine Pollenallergie  gegeben ist. Wenn ja (und das muss sich noch nicht mit Atemnot oder  Ausschlag äußern), sollten wir überlegen, was uns so gefährlich  erscheint und dies mildern. Zur Unterstützung können wir Muskelübungen  machen, die den Reiz korrigieren (s. körperliche Übungen).

Wir  können abfragen, ob ein homöopathisches Medikament oder eine Bach-Blüte  sinnvoll ist, weil das Unterbewusstsein die Schwingung von  Krankheitsgefühl und die des Heilmittels vergleichen kann, um zu wissen,  ob das Eine das Andere zu  kompensieren imstande ist.

Unser  persönliches Wissen über diese Fachbereiche ist nicht entscheidend,  denn unser Körper verfügt über intuitives Wissen. Das Unterbewusstsein  ist Sammelstelle für alle Informationen, auch für die, die uns im  Tagesbewusstsein nicht zur Verfügung stehen. Der Muskel gibt auf jeden  Fall eine passende Antwort.

Da das  Unterbewusstsein nicht wertet, müssen wir mit dem Tagesbewusstsein die  richtige Frage stellen. Hier beginnt ein Problem, denn nicht jede Frage,  die auf den ersten Blick unseren Wissensdurst abdeckt, ist richtig  gestellt. Nicht in jedem Augenblick unseres Lebens sind wir in derselben  Situation. Jeder Moment des Lebens unterscheidet sich vom nächsten.  Nicht jede Erfahrung, die unser Tagesbewusstsein als „fürchterlich“  einstuft, ist wirklich bedrohlich. Manche Erfahrungen brauchen wir, um  uns entwickeln zu können, auch wenn sie dem Tagesbewusstsein „nicht  schmecken“. Erst wenn sich dieses weiterentwickelt hat, kann das  Unterbewusstsein seine Reaktionen daran anpassen. Verändert sich das  Tagesbewusstsein nicht und hält an alten Strukturen fest, tut dies auch  das Unterbewusstsein.

Es gibt also  viele Gründe, warum wir theoretisch mit der Kinesiologie fast alles  erreichen, aber praktisch nicht alles durchsetzen können.

Doch  absolut betrachtet stellt die Kinesiologie sowohl ein Messverfahren als  auch ein Heilverfahren dar, was uns ermöglicht, auf Seinsbereiche  zuzugreifen, die sich unserem bewussten Wissen entzogen haben.

12 Bereiche
Die  Kinesiologie unterteilt die verschiedenen Gemütsbereiche in 12  Bereiche, die sie den 12 Hauptmeridianen der Akupunktur zuordnet.  Jeweils ein bestimmtes Gefühl gehört zu einem bestimmten Meridian.  Ebenso gehört jeder Meridian zu einem bestimmten Sternzeichen. Da wir  keine Chinesen sind, können wir teilweise besser über Sternzeichen mit  unseren Überlegungen zu einem Ergebnis kommen als über die „Holz“-,  „Metall“-, „Erde“-, „Luft“- und „Wasser“-Vorstellungen der Chinesen. Yin  und Yang können wir uns als plus und minus, männlich und weiblich  übersetzen, um verständnisvoll reagieren können. Deshalb nutze ich gerne  die Astrologie als Definitionsmoment. Ich kann mich meinen Zuhörern  besser mitteilen.

Dies bietet mir  die Möglichkeit, in das aktuelle Tagesgeschehen einzusteigen und mit  meinem Patienten / Klienten zusammen eine Lösung zu finden. Mit der  Schilderung der astrologischen Zuordnungen, mit analogen Beispielen aus  buchstäblich allen Seinsbereichen lassen sich schneller und treffender  die Ursachen ausmachen und leicht erkennbar auf den Punkt bringen. Da  das Horoskop eines jeden einzelnen Menschen immer den ganzen Tierkreis  beinhaltet, kann jeder Mensch in jedem dieser Bereiche eine Schwäche  beziehungsweise Stärke entwickeln. Es kann also jedes einzelne  Tierkreiszeichen für jeden einzelnen Menschen zutreffend sein oder  werden, je nach seinen persönlichen Erfahrungen.

Meridian
  • Beruhigungszeit, sedieren
  • Aufbauzeit, tonisieren
  • Gefühle
  • Ziele

Magen
  • 7 - 9 beruhigen
  • 9 - 11 stärken
  • Stress abbauen
  • Sensibilität, Zugewandtheit, Liebe

Milz-Pankreas
  • 9 - 11 beruhigen
  • 11 - 13 stärken
  • Trauer annehmen
  • Konzentration, Süße genießen

Herz
  • Nur stärken!
  • 13 - 15 stärken
  • Liebe annehmen und geben
  • Reife, Kreativität, Freude

Dünndarm
  • 13 - 15 beruhigen
  • 15 - 17 stärken
  • Vertrauen empfinden
  • Wandlung, Hoffnung, Vertrauen

Blase
  • 15 - 17 beruhigen
  • 17 - 19 stärken
  • Selbstwertgefühl aufbauen
  • Selbstbehauptung, Dominanz

Niere
  • 17 - 19 beruhigen
  • 19 - 21 stärken
  • Selbstbewusstsein bejahen
  • Ausgleich, Partnerschaft

Kreislauf-Sexus
  • 19 - 21 beruhigen
  • 21 - 23 stärken
  • Integration lernen
  • Beschwingtheit, Aufbruch zu neuen Ufern

3facher Erwärmer
  • 21 - 23 beruhigen
  • 23 - 1 stärken
  • Sich positiv bewerten
  • Sicherung, sich selbst ausdrücken

Gallenblase
  • 23 - 1 beruhigen
  • 1 - 3 stärken
  • Sich für sich selbst entscheiden
  • Aufbruch, Impuls, Start

Leber
  • 1 - 3 beruhigen
  • 3 - 5 stärken
  • Sich selbst entfalten, auf sich selbst vertrauen lernen
  • Erwartung, Selbstvertrauen

Lunge
  • 3 - 5 beruhigen
  • 5 - 7 stärken
  • Geben und Nehmen akzeptieren
  • Bewegung, Austausch

Dickdarm
  • 5 - 7 beruhigen
  • 7 - 9 stärken
  • Das Leben selbst einschätzen
  • Ernte, Sicherheit

Zentralgefäß (Konzeption)
  • 11 - 13 beruhigen
  • 13 - 15 stärken
  • Vertrauensvoll ins Leben treten
  • Weiblichkeit annehmen

Gouverneurgefäß (Lenker)
  • 9 - 11 beruhigen
  • 11 - 13 stärken
  • Rückgrat bewahren
  • Männlichkeit annehmen


Meridiane
Jeden  Menschen durchfließen Meridiane, wie uns die chinesische Akupunktur  lehrt. Es ist eine Art „elektrisches System“, das Spannungen auf  ungebahnten Wegen ähnlich dem Herzmuskel leitet. Seine  Hauptsteuerungszentralen sind die Chakras. Auf jedem Meridian liegen  Punkte, die ihrerseits Kleinchakras bilden. Dort sammelt sich messbar  Energie, die ihrerseits Einfluss auf teilweise weit entfernte Organe und  Bereiche nimmt.

Alle Meridiane  funktionieren wie ein Fließsystem, bei dem einer in den nächsten strömt.  Es handelt sich um ein Umlaufsystem. Wir können hier nicht bestimmen,  welches der Erste und welches der Letzte sei. Sie greifen ineinander,  beeinflussen sich gegenseitig und verändern damit ihre Gesamtleistung.

Unsere  Meridiane sind oft durch ein Zuviel an geleisteter Arbeit geschwächt.  Sie leiten bei Überlastung ungleichmäßig. Dadurch entsteht Überdruck (=  Fülle) oder Unterdruck (= Leere). Für uns übersetzt können wir sagen:  wir geraten seelisch unter Druck oder leiden unter mangelnder  Lebenskraft.

Wenn wir wollen, können  wir uns auch vorstellen, jeder Meridian sei ein Zahnrädchen in einem  großen Getriebe. Wenn eines der Zähnchen einen Defekt aufweist, dann  stolpern alle Rädchen bei ihrem Lauf. Da hierdurch alle Rädchen bedroht  sind, sollten wir das gesamte Getriebe pflegen.

Lebenssteuerung durch Empfinden
Unser  Leben steuert sich durch unsere Wahrnehmung und daraus resultierenden  Empfindungen. Was wir für wahr annehmen, entscheidet sich aus unserer  Individualität heraus. Diese Grundanlagen (Voraussetzungen) werden  gespeist von allen Ereignissen, die wir erfahren haben. Die Erfahrungen  können weit zurückreichen; mindestens bis in die Zeit der  Schwangerschaft, wie uns viele Kenntnisse auch in der Homöopathie  deutlich machen.

Empfindungen sind  Geschehnisse, die sich im unsichtbaren Sein abspielen. Sie finden ihren  Ausdruck im Materiellen. Sie formen unsere Körperlichkeit, sei es in und  an unserem Leib, den wir „innen“ nennen; sei es in unserem Umfeld, das  wir als „außen“ definieren. Es handelt sich hier um die beiden Enden  einer gedachten Achse.

Aus diesen  Empfindungen und ihrer materiellen Darstellung gestalten wir unser  Denken, das seinerseits wieder unsichtbar ist. Unsere Überlegungen  transportieren wir auch wieder ins „Außen“, indem wir handeln. Dies  können wir wiederum als eine Achse betrachten.

Bringen  wir nun eine solche Achse in ein weiteres Bild ein, so können wir uns  vorstellen, sie lagere gleich einer Wippe auf einem zentralen Punkt.  Befindet sie sich im Gleichgewicht, so fühlen wir uns wohl und sind mit  uns und dem Leben in Einklang. Verlagern wir das Gewicht jedoch aus der  Mitte heraus zu einem der Endpunkte hin, so gerät die gesamte Achse in  Disharmonie. Der eine Teil kann sich vor Energie kaum retten, der andere  ist entleert und hat das Gefühl, arm dran zu sein.

Es  gibt drei Hauptachsen der Emotionalität und ihrer materiellen  Darstellung sowie passend drei Nebenachsen des Denkens und Handelns.

Die drei Lebensgefühle
Rundherum  glücklich sind wir, wenn wir lieben, uns freuen und voller Vertrauen  sind. Das ist in unserer Vorstellung das Paradies auf Erden. Mit dieser  inneren Haltung beginnen wir, wenn wir auf die Welt kommen:
  • Wir sind unserer Mutter in tiefer Liebe zugewandt.
  • Wir freuen uns über die Tatsache zu leben.
  • Wir vertrauen auf das Wohlwollen der Schöpfung und darauf, jeden Tag alles, was wir brauchen, zur Verfügung zu haben.

Jedes dieser Lebensgefühle unterteilt sich in vier Faktoren, die aufeinander aufbauen:
  • Emotion, Wahrnehmung, die Kraft zu fühlen
  • Ideen, die Kraft zu denken
  • Impuls, Tatkraft, Umsetzung
  • Besitz, Handfestigkeit, die Kraft Werte zu schaffen


Jeder Faktor lässt sich einem Meridian zuordnen:
Liebe
  • Ma: Emotion → Zuwendung und Versorgung annehmen, sich darin wohlfühlen, sich selbst lieben und versorgen
  • Ni:  Ideen → Das eigene Schatten-Ich in den Menschen der Umgebung annehmen  und akzeptieren lernen. Sich mit der Welt in Einklang bringen. Kampf und  Harmonie ermöglichen
  • Ga: Tatkraft → Selbstbewusstsein  entwickeln, das Auftreten im Umfeld lernen, für die eigenen Interessen  notfalls auch kämpfen wollen
  • MP: Besitz → Stärke und Stabilität entwickeln, konzentriert sein können, sich Halt geben, um nach außen zu treten

Freude
  • Bl:  Emotion → Sich dem fremden Terrain zuwenden und dieses achten lernen.  Ohnmacht gegen Machbares tauschen. Mit dem Bereich der Anderen zugewandt  und rücksichtsvoll umgehen lernen
  • KS: Ideen → Mit den erworbenen Fähigkeiten in die eigene Gruppe treten, um sich und diese Gruppe zu fördern
  • He: Tatkraft → Sich selbst erkennen, tolerant und kreativ sich selbst unterstützen, ausdauernd und zielbewusst handeln lernen
  • 3E:  Besitz → Das eigene Terrain abstecken und sich innerhalb dieses  Bereiches ausbreiten. Eigene Ausdrucksfähigkeiten erwerben und üben. Der  eigenen Umgebung die eigene Prägung geben

Vertrauen
  • Dü:  Emotion → Aus der eigenen Sicherheit heraus auch einmal Risiken  eingehen wollen. Sich selbst in einer erhofften und konzipierten Zukunft  ausprobieren
  • Lu: Ideen → sich austauschen mit Anderen, Geben und Nehmen im Gleichgewicht halten
  • Le: Tatkraft → sich selbst entfalten, um eigenes Wissen und Fähigkeiten in die Welt tragen zu können
  • Di:  Besitz → die Methoden des Lebens genau betrachten, um sie richtig  einschätzen zu können. Die eigene Arbeit kontrollieren und die Resultate  richtig einteilen lernen

Leider geht dieses  Lebensgefühl irgendwann einmal unter, wenn wir den ersten Bruch mit der  Harmonie erleben. Dieser erfolgt in frühen Jahren als erstes auf der  Ebene der Liebe. Vielleicht glauben wir, die Zuwendung unserer Mutter  verloren zu haben. Wir können uns von einem Beschützer / Partner im  Stich gelassen fühlen. Oder wir scheitern bei dem Versuch, als  Persönlichkeit aufzutreten.

Dieses  Erlebnis geht uns unter die Haut. Einer der Gründe, warum  Kinderkrankheiten sich meist auch auf der Haut abspielen, denn in diesem  Alter „erwischt“ es uns.

Fehlt uns  die Substanz der Liebe, fühlen wir uns in unserer Freude bedroht. Hier  kann es zum zweiten Bruch führen. Wir verlieren unser Selbstwertgefühl,  wissen nicht mehr, wo wir uns noch unbedroht aufhalten können; scheitern  in unserer Kreativität; können unser Leben nicht mehr selbst dirigieren  und trauen uns selbst nichts mehr zu.

Um ja nicht überrollt zu werden, vergrößern wir entweder unseren Umfang oder verhärten unsere Substanz zum Schutzpanzer.

Doch  nicht genug damit. Wenn wir auch noch das Vertrauen in das Leben  verlieren, erleben wir unseren dritten Bruch mit der Harmonie. Ohne  Vertrauen glauben wir, alles und jeden kontrollieren zu müssen, weil wir  uns durch das Leben an sich bedroht fühlen. Wir können jedoch statt zum  Kontrolleur auch zum Süchtigen werden. Dann vernebeln wir das Dasein,  um dieses Leid nicht länger ansehen zu müssen. Wenn wir uns austauschen,  schildern wir nur eine Sicht oder reden den größten Unsinn. Uns zu  entfalten wagen wir nicht, denn draußen, wo das Leben pulsiert, bedroht  uns scheinbar jede nur denkbare Gefahr.

Treten  wir jedoch tatsächlich hinaus, erstarren wir oder flüchten, ohne einen  Blick rechts oder links zu werfen. Wir geraten in Panik, so dass uns  fast das Herz stehen bleibt.


Es  reicht, wenn wir mit einem dieser Bereiche nicht zurechtkommen. Dann  ist der entsprechende Meridian geschwächt. Vielleicht weil der davor  liegende staut und die Energie nicht weiter fließen lässt; vielleicht,  weil einer der folgenden Meridiane die Energie an sich reißt.

Wir  können dann die entsprechende Akupunktur einsetzen. Oder aber wir  konzentrieren uns auf das, was in der Vergangenheit geschehen ist und  von unserer Gefühlswelt nicht verarbeitet werden konnte.

Da  wir Probleme mit der Fragestellung hatten, ohne eine Lösung zu finden,  haben wir dieses Ereignis möglichst weit abgedrängt. Wir sahen keine  Chance, dies zu lösen. Hier spielt es keine Rolle, ob uns dies bewusst  ist oder nicht. Entscheidend für unser Wohlbefinden ist, dass dieser  Bereich, weil verdrängt, nun auf einer anderen Ebene Schwierigkeiten  macht. Probleme wollen gelöst werden, um unser seelisches Gleichgewicht  wieder herzustellen.


Erinnerungen
Unser  Gedächtnis und unser Unterbewusstsein speichern alle einmal  wahrgenommenen Ereignisse minutiös ab. Weil das mehr wäre, als wir  bewusst verkraften können, werden diese Erinnerungen „auf Halde“ gelegt.  Liegen sie „auf Halde“, obwohl wir sie nicht verarbeiten konnten,  entfalten sie sich innerlich und erzeugen Fehlfunktionen auf irgendeinem  Gebiet. Diese empfinden wir vielleicht als Krampfzustand oder als  Schmerz; vielleicht als „Dauer-Trauer“ oder „Kribbelig sein“. Die  Vielfalt der Möglichkeiten ist enorm.

Irgendwie  jedenfalls setzt sich das Unverdaute aus der Erinnerung durch, wenn  eine höhere Instanz in uns meint, dass es an der Zeit sei, die Sache zu  bearbeiten. Im Allgemeinen haben wir auch das Handwerkszeug dazu. Ein  Problem, das sich Hier und Jetzt stellt, kann auch Hier und Heute  bearbeitet werden.

Unsere Art,  intuitive Informationen zu unterdrücken, unsere jahrelange  Konditionierung, uns „wohl zu verhalten“ und unauffällig zu sein, macht  es uns allerdings oft schwer, den Hintergrund zu durchschauen. Hier  greifen auch gesellschaftliche Vorstellungen, die vorgeben, dass Jungen  nicht weinen dürfen und Mädchen nicht auf Bäume klettern.


Aggressionen
Es  ist in unserer Gesellschaft nicht angebracht, der eigenen Aggression  Ausdruck zu verleihen. Wenn wir das für uns selbst akzeptieren, dann  unterdrücken wir diese Aggression und geraten somit „unter Druck“.

Es  gibt Auswege aus dieser Aggression, die ursprünglich eine ganz gesunde  Reaktion auf Angriffe von außen sind. Wenn wir von nun an all unsere  Aggressionen in Kreativität wandeln, haben wir ein tolles Aus

Druck  → Mittel gefunden. Wir können dann nach außen drücken, was uns  innerlich bedrückt. Was einmal draußen ist, macht drinnen nicht mehr  halb so viel Ärger.

Wir könnten das Sofakissen verprügeln oder die Bäume im Wald bzw. die Brandung des Meeres anbrüllen.

Später  finden wir vermutlich auch etwas Kreatives, das der eigenen  Persönlichkeit mehr und eher entspricht. Doch bis dahin ist das  Sofakissen ein guter Sparring-Partner. Sollte da noch einen Kamin oder  Ofen sein, kann dafür auch 2 Meter Holz zu kleinen Scheiten verarbeitet  werden. In solchen Aktivitäten werden wir eine Menge Energie los.


Schlagworte
Hier  befinden sich einige Hinweise aus verschiedenen Heilungsmethoden, auf  die wir ausweichen können, wenn ein Problem durch reine Erwähnung keine  Auflösung findet. Natürlich erhebt die Aufzählung keinen Anspruch auf  Vollständigkeit. Das kann sie nicht, denn die Kombination verschiedener  Blockaden und Schwächungen ergibt eine hier nicht erfassbare Vielfalt.  Jedoch sind gerade die Symbole geeignet, in angrenzende Analogbereiche  auszuweichen, um eine Problemlösung anzustreben.


Meridian-Übungen
Es  unterstützt uns, wenn wir jedem Meridian mindestens einmal am Tag etwas  Gutes tun. Hier gilt es, einen Tageszeitpunkt zu bestimmen, an dem die  Stärkungsübungen aller Meridiane hintereinander geübt werden können. Da  es in diesem Kreislauf kein Anfang und kein Ende gibt, beginnen wir am  besten mit der Übung, die zu der angesetzten Uhrzeit ihre spezielle  Stärkungszeit hat und lassen die anderen Meridiane dann nacheinander  folgen. Beendet wird die Übung mit dem Meridian, mit dem wir begonnen  haben.

Die jeweiligen Meridianübungen können mehrmals wiederholt, so wie es angenehm ist, bevor wir zur nächsten Übung fortschreiten.

Bevor  wir mit unseren Übungen beginnen, stellen wir uns erst einmal ganz  entspannt hin und atmen richtig. Richtig Atmen meint, den richtigen  Rhythmus finden und in der richtigen Reihenfolge die Lungen füllen und  wieder entleeren. Wie das geht, ist unter dem  „3fachen-Erwärmer-Meridian“ beschrieben. Oder wir verwenden die  4-8-2-Atmung aus dem Raja Yoga.

Wenn  wir mit diesen Übungen fertig sind, danken wir der Schöpfung / der  Natur / unserem Sein, dass sie uns in jeder Lebenslage hilfreich zur  Verfügung steht. Wie auch immer wir dies nennen, müssen wir selbst  wissen. Ich nenne sie mütterlich – eigentlich weil ich mich dort am  besten aufgehoben fühle. Wir alle bezeichnen irgendwie die schöpfende  Instanz. Da diese Instanz um so vieles größer und intelligenter ist als  wir Menschen, ist ein korrekter Name vermutlich gleichgültig, weil er  immer unzutreffend sein wird. Unsere Kultur besetzt dies mit  Gott/Göttin. Also nenne ich es auch so. Damit ist eine Verständigung  sichergestellt.


Danken  wir deshalb der Göttlichkeit für Geduld und Gaben. Bitten wir sie um  Hilfe bei unseren Änderungsprogrammen, schließlich können wir jede  Unterstützung brauchen. Vermutlich geht es uns allen ähnlich. Wir setzen  uns erst mit diesen Dingen auseinander, wenn es „eng“ wird. Aus der  Fülle all unserer jugendlichen Möglichkeiten heraus beschäftigen wir uns  nicht oder nur selten mit unseren Fehlschlägen. Erst wenn uns diese auf  den „Wecker gehen“ oder wohlmöglich wehtun, fangen wir an, den Dingen  auf den Grund zu gehen. Bei dieser Flächenfahndung erscheint es  sinnvoll, das schöpfende Prinzip unseres Seins um Hilfe zu bitten; es  kennt sich vermutlich noch besser aus als einer von uns. Solch ein Dank  ist für uns wichtig, weil wir besonders dann danken, wenn sich Erfolg  einstellt oder eingestellt hat. Nehmen wir den Dank vorweg, gehen wir  von einem Gelingen aus. Das wiederum ist die beste Voraussetzung für  eine Heilung.


Was können wir noch tun?
Zusätzlich  zu den kinesiologischen Übungen und Fragestellungen gibt es noch die  Möglichkeit, auch über den Ort der Beschwerde zu Antworten zu gelangen.  Dies sind psychosomatische Wege.

Bei  jedem körperlichen Beschwerdebild, das uns zusetzt, ist es oft  sinnvoll, einen Therapeuten hinzuzuziehen, der sich auch mit  psychosomatischen Ansätzen an die Aufgabe begibt, uns auf unserem Weg  zur Gesundheit zu begleiten.

Wenn  wir gesund werden und sein wollen, müssen wir die Verantwortung für  unsere Gesundheit selbst übernehmen. Wir selbst sind der eigene innere  Arzt, Jeder Therapeut ist nur die Krücke, an der wir laufen. Diese  Hilfestellung ist für eine gewisse Zeit ganz brauchbar, sollte aber  keine Dauerlösung bilden. Denn auf lange Sicht würde uns das  unselbständig machen. Wir wären mit unserem ganzen Wohl und Wehe von  Anderen abhängig. Unsere Gesundheit sollten wir so wenig an Dritte  delegieren wie unser Recht oder unseren Glauben. Dies sind wir zwar  nicht gewohnt, aber wir sollten diesen unseren ureigensten Job sehr wohl  übernehmen. Dies verspricht den meisten Erfolg. Nur wir selbst haben  die Chance, 24 Stunden am Tag für unser eigenes Wohl und Wehe aktiv zu  sein. Jeder Dritte hat auch noch sein Eigenleben, das er dem unseren  notwendigerweise vorziehen muss, denn für dieses Eigenleben ist er  seinerseits ja auch wieder verantwortlich.
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